Editorial

Mit dem weltweiten bedingungslosen Grundeinkommen kann sich die Welt nachhaltig entwickeln. Klima und Krieg sind passé.
Aktuelles zum temporären bwz. schweizweiten Grundeinkommen Schweiz:
Lieber Leser, Liebe Leserin,
es ist Zeit ein paar Worte zu finden, die Hoffnung und Zuversicht schenken, die das Weltgeschen aktiv und nachhaltig verändern könnten. Dazu habe ich einen Brief an mir sympathische National- und Ständeräte verfasst, nun stelle ich ihn hier im neuen Heutigen als "Offener Brief" heute online. Dem Brief gehen Worte an meine Bündtennachbarin "Mariette" vor, und der Aufruf eigene Worte für einen Brief mit ähnlicher Thematik zu finden gilt für jeden, der das hier alles liest.
Die Welt wie wir sie vorgefunden haben war auf Egoismus aufgebaut. Es gibt gesunden Egoismus ohne Zweifel, doch alles darüber hinaus wirkt sich aus auf alle Menschen und ist die eigentliche Seuche überhaupt. Der Mensch ist grundsätzlich gut, deshalb lässt sich an Solitarität und Empathie festhalten, Hass und Neid sind kurzlebige Begleiter eines jeden, und diese dünnen sich aus, je mehr wir Menschen uns mit dem im Leben auseinandersetzen, das für jeden einzelnen Sinn ergibt.
Brief an einen Freund/eine Freundin
Hoffnung und Inspiration
Liebe Mariette,
ich hätte für dieses Mail auch gerne den Betreff-Titel "Wir müssen uns die Arbeit teilen.“ ausgesucht, weil es die Solidarität ziemlich genau auf den Punkt bringt, die in diesen Tagen nötig ist, um schnell und effektiv das allgemeine Tempo zu erhöhen, ohne dass einer alle Arbeit alleine stämmt, sich voll hineingibt, um dann mal schnell mit einem Burnout zu enden oder etwas ähnlichem.
Ich habe dir gegenüber ja erwähnt, dass ich dir diesen Brief mit Thema "Grundeinkommen" zukommen lassen möchte, auch da du dich prinzipiell dafür interessiert. Nun dachte ich mir es wäre spannend, wenn du mit deiner Erfahrung und deinem Wissen, ähnlich wie ich, als Laie, den Brief bearbeitest, änderst, auch nach deinem Sinn, mit deinem Stil und Stilmitteln, mit Ergänzungen und so weiter, aber so, dass der immer noch einigermassen im Fluss bleibt... und ihn mir retournierst.
Daran hätte ich riesig Freude. Aber das musst du natürlich nicht. Ich habe mir nur gedacht wenn Briefe mit ähnlichem Inhalt in den National- und Ständerat flattern, müssten die sich das schon ein bisschen näher betrachten. Deshalb würde ich deinen Vorschlag, Unterschriften zu sammeln (wenn die Krise sich normalisiert hat) gerne verfolgen, aber wie ich mich kenne, kann ich das dann doch nicht .-( Deshalb teile ich mein Entwurf lieber mal mit dir und lade dich ein diese intellektuelle, denkerische und philosophische Reise auf dieser Basis anzutreten. Vielleicht fruchtet es, vielleicht nicht.
Ich habe mir nur so vorgestellt, wenn von 20 Leuten mit ähnlicher aber nicht gleicher Argumentation und teils-verschiedenen Vorstellungen auf die Politiker einwirken (aus dem Volk, nicht von den Parteien), dann könnte das schon etwas auslösen.
Und wenn jeder, der hier mitmachen würde noch zwei Leute motivieren könnte, ihm das gleich zu tun, dann würde das eine Dynamik auslösen, die man nicht mehr stoppen kann.
Also, liebe Mariette, du bist die erste Person die ich versuche aufzufordern dies zu tun, weil du im Prinzip ähnliches denkst und sagtest: "So etwas würde ich unterschreiben", was mich tief bewegt hat, denn ans Unterschriftensammeln hatte ich da gar noch nicht gedacht. Vielleicht wäre die Wirkung eben auch möglich, wenn wir individueller auf die National- und Ständeräte zugehen und verschiedene Gedanken teilen, also nicht primär meine, sondern auch deine (andere).
Lass dir Zeit, überleg es dir und informiere mich, ob das gelingen könnte. Und wenn nicht und du findest, dass du die Gedankengänge in diesem Brief verstehst, dann kannst du ihn kopieren, die Adresse ändern und unterschreiben und auf die Post bringen. Dann hätten schon zwei die gleiche Forderung, was den politischen Druck erhöht.
Ich grüsse dich, Mariette, es sind schwierige Zeiten und ich muss auf meine Gesundheit aufpassen, deshalb auch der Versuch, Menschen zu finden die die kommunikative Arbeit teilen, so niemand überlastet wird, das Denken an sich ist schon teils überlastend genug.
Ich grüss dich freundlich
Fabian
Beilage: - Brief an Herr Rechsteiner
- Zukunftsentwurf
Offener Brief an eine Auswahl von National- und Ständeräten Schweiz
Lieber Herr Rechsteiner
Ich habe grossen Respekt vor Ihrer jahrelangen politischen Arbeit. Sie sind eine spannende Persönlichkeit und denken pragmatisch und zielorientiert. Da wir uns inmitten einer Katastrophe befinden, und wir nicht wissen, wie sich der Weg dieser Reise entwickelt, trete ich an Sie und weitere Personen aus allen politischen Lagern, um Ihnen die Idee "Bedingungsloses Grundeinkommen" in Erinnerung zu rufen.
Ich habe mir dazu in den letzten Tagen und Wochen, ja sogar Monaten und Jahren, intensive Gedanken dazu gemacht und sehe infolge der Corona-Krise darin mehr denn je die Notwendigkeit, dass AUF DER GANZEN WELT ein kaufkraftbereinigtes, faires, bedingungsloses Grundeinkommen für jede Person ausbezahlt werden sollte. Nicht temporär, sondern auf Lebzeiten, sofern demokratische, politische Systeme intakt bleiben.
Ich bin mir im Klaren darüber, dass das nicht zum heutigen Zeitpunkt geschehen wird und auch nicht soll. Doch bin ich mir sicher, dass wenn "der Mob" frecher wird und die Welt unsicherer macht, es vielleicht schon zu spät sein wird, angepasst und friedlich darauf zu reagieren. Auch wenn Sie ein Grundeinkommen allenfalls befremdlich empfinden, bin ich überzeugt, das ist der uns einzige bekannte Weg, um die soziale Wohlfahrt und Gerechtigkeit zu erhalten und zu wahren.
Nun, und ich möchte natürlich, dass Sie sich selbst davon überzeugen, dass dieser Weg auf der ganzen Welt beschritten werden muss. Lassen Sie sich Zeit in der Betrachtung heutiger Systeme und nutzen Sie ihre philosophischen Fähigkeiten, und Ihre politische Erfahrung, um die Vernetzungen zu beleuchten und zu hinterfragen. Ich bin sicher, Ihnen schwirren weitere grossartige Ideen durch den Kopf und es wäre erfreulich, Sie brächten diese Alternativen in den Medien zur Diskussion.
Es ist Zeit alle Menschen an den Ideen der Gestaltung einer neuen Gemeinschaft oder Gesellschaft teilhaben zu lassen, die nicht dem Profit folgt, die nicht dem überflüssigen Wohlstand folgt, die nicht dem übermässigen Konsum folgt. Diese neue Gesellschaft, wie ich sie an dieser Stelle gerne nenne, wird von alleine Prosperierendes aus sich heraus schöpfen, da bin ich unbesorgt.
Ich ich ich, entschuldigen Sie, Herr Rechsteiner, es tut mir leid, dass ich jeden Abschnitt mit "Ich" begonnen habe, denn darum geht es mir nicht im Geringsten, im Gegenteil, haben SIE den Mut und denken sie sich aus, was für Mensch, Tier, Pflanze und Umwelt zählt, sagen Sie uns in Ihren Worten, worauf wir als Gemeinschaft zu achten haben - Gemeinschaft passt jetzt gut. Es ist Tatsache, mir ist es nicht möglich, mich aktiv und direkt in die Politik einzubringen, die Gründe sind vielseitig, und ich möchte auch nicht weiter darauf eingehen, nur soviel, ich könnte dem Druck, dem Sie ausgesetzt sind, niemals standhalten.
Wohl steht die Frage der Finanzierung noch offen. Da wurde schon über einige Modelle nachgedacht und es gibt sicher Experten und Leute wie Sie, die diese Frage klären können. Ich würde weltweite, private Vermögen über 50 Millionen beschlagnahmen, so viel Geld reicht sehr gut für ein einzelnes Leben im Überfluss. Die Erhebung einer Mehrwertsteuer von 50% auf das Endprodukt (keine Abrechnungen während des Produktionsprozesses) sähe ich durchaus realistisch. Dienstleistungen müssten von der Mehrwertsteuer befreit sein! Und jedes Land könnte ausserhalb dieser Finanzierungspolitik weitere Steuerungen individuell gestalten.
Mit dem Umbau des Finanzsystems sind viele Fragen nicht geklärt. Welche Rolle nimmt der Staat in dieser neuen Struktur ein, wie funktionieren die Bildungssysteme, das Militär, Medizin, Verkehr, Forschung, Politik etc.?
Nichtsdestotrotz: Wir kennen die Zukunft nicht, aber wir müssen sie gestalten, nachhaltig in allen Belangen. Wir schieben die Probleme auf, dazu fehlt schlicht die Zeit, glauben sie mir. Die alten Mittel des Kapitalismus haben ausgedient.
Ich bin überzeugt, dass diese Krise die Chance bringt, die Ungleichheit zu überwinden und die Chancengleichheit zu etablieren, eine neue Welt muss her, in diesem Sinne,
ich grüsse Sie freundlich und respektvoll
Exbox GmbH in Liquidation
Fabian Suter
PS: Es ist mir bewusst, dass die Bewältigung dieser Krise von uns das Letze fordert. Leider, oder zum Glück, nicht nur für die Schweiz, sondern für die ganze Welt. Auch ist dieser Brief ganz schnell veraltet, man gewinnt schnell neue Erkenntnisse und bindet diese in das alte Wissen ein. Das führt zu einer Verzerrung des zuvor Gedachten und ist schnell irreführend, veraltet, nicht mehr zutreffend. Viele Menschen möchten, dass alles so wird wie vorher, doch die Vermutung liegt nahe, dass diese sich einer Illusion hingeben. Stattdessen sollte die ganze Gesellschaft, die ganze Gemeinschaft erkennen, dass wir das alte Haus verloren haben und wir gezwungen sind ein neues zu bauen. Wer jetzt auf die Idee kommt, das gleiche Haus zu bauen, das vor der Krise da stand, hat nichts verstanden. Erkennen sie die Lage und haben Sie Weitsicht und denken JETZT für die ganze Welt.
Ich wünschte mir, dass unkompliziert und rasch ein internationales Komitee geschaffen werden wird, das die globalen Abhängigkeiten berät und die grossen Probleme in Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam und demokratisch löst.
Zu guter Letzt bin ich dankbar dafür, dass ich in der Schweiz leben darf und unserer Regierung vertrauen kann.
Beilage:
Entwurf eines fiktiven Rückblicks aus dem Jahr 2023, inspiriert durch Mathias Horx.

BEILAGE ZUKUNFTSENTWURF
Entwurf eines fiktiven Rückblicks aus dem Jahr 2023, inspiriert durch Mathias Horx. (fs/042020)
Wir wundern uns in drei Jahren ob der fulminanten Entwicklung unserer Spezies. Viele neue Erfindungen sind in der Pipeline und einige konnten schon wirtschaftlich und gesellschaftlich angewandt werden. So zum Beispiel die Produktion von Lebensmitteln, die nicht mehr nur auf Feldern und in Gewächshäusern wachsen, sondern in Laboren. Dann ist da das Bildungssystem, das sich einem enormen Wandel unterzogen hat. Junge Menschen befähigen sich in frühen Jahren mit philosophischen, gesellschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen und künstlerischen Fragen, sie bilden sich in Geschichte und ziehen Rückschlüsse, die normalerweise älteren weisen Menschen vorbehalten sind. Sie gestalten ihren Alltag aufgrund ihrer Interessen und bilden sich fortlaufend aus. Die fortlaufende autonome, selbständig oder autodidaktische, konstruktive Bildung findet langsam in allen Altersgruppen statt.
Die Wirtschaft passt sich an die Interessen der Menschen, der Tiere, der Pflanzen und der Umwelt an.
Die Zukunft hat somit begonnen, alle Weltregionen wachsen geistig kräftig. Das Wettrennen um Wissen findet in allen Köpfen statt und wichtige Informationen werden sofort geteilt. Der Supercomputer, der das Netz des Wissens und des Geschehens darstellt, ist für jeden zugänglich und er bildet sich durch jeden einzelnen digitalen Nutzer weiter und stellt abstrakte Fragen, die Wissenschaftler zu beantworten suchen. Abstrakt meint hier komisch, schräg, provokativ, irreführend - dies deshalb, weil alle Fragen und Antworten regelmässig neu bedacht und entwickelt werden sollen.
Auf der Welt gibt es keinen einzigen Krieg mehr. Die Automation und Digitalisierung hat uns einen abgespeckten Wohlstand gebracht, der nun für alle Menschen auf der ganzen Erde verfügbar ist.
2-3 Millionen vorwiegend ältere Menschen haben durch COVID-19 ihr Leben verloren. Und es gibt immer noch Fälle von Corona, ähnlich den heute bekannten Grippen, die immer wieder mal kleine Wellen an Infektionen auslösen.
Jedes Jahr, an einem späten Novembertag, werden den millionen Toten gedenkt. Witzpolde nennen das Fest Hallowien, es gibt süsses und saures.
Kriminalität ist nur noch eine Worthülse aus vergangen Tagen. Alle Daten, die Computer und ähnliche Geräte liefern, werden ausgewertet, auf Anomalien geprüft und verzeigt.
Der Besitz von Wissen ersetzt den Besitz von Hab und Gut, Menschen nutzen Dinge temporär. Es sind Leih-Läden und Thinktanks entstanden, die richtig Spass machen. Austausch und Inspiration finden statt, und es gibt Dinge und Gedanken zu entdecken.
Alte Jobs machen neuen Platz. Und Jobbilder ändern sich wesentlich. So werden zum Beispiel viel weniger Juristen gebraucht, weniger Sozialarbeiter, weniger Banker, weniger Politiker, aber auch weniger Serviceangestellte. Buchhalter gibt es ironischer Weise immer noch, denn wer sich organisiert und über das Grundeinkommen hinaus verdienen will, muss wie vor der Krise alles belegen können, das Fragen aufwirft. Steuern fallen aber erst ins Gewicht, wenn richtig gut verdient wird. Apropos Steuer: Da das Wenige was der Staat regelmässig verdienen kann die Mehrwertsteuer aus alten Tagen ist, wird die Höhe der jeweiligen Wirtschaftsleistung der aktuellen Lage berechnet und diese kann auch gut mal 50% des Verkaufspreises eines Produkts betragen. Alle Güter werden gleich besteuert, weil es so am einfachsten ist.
Nicht zuletzt wird der soziale Zusammenhalt durch diese Steuer gestärkt. Andere Steuern gibt es nicht. Es gibt noch Versicherungen für Staaten und grosse Unternehmen, der Einzelne kennt nur die Haftpflicht-Versicherung, die auch die Krankenkasse deckt. Sie bildet auch eine Reserve für die Not, die entstehen kann, wenn neue Krisen durch Naturgewalten entstehen. Der Betrag ist relativ hoch, aber die Leute verstehen weshalb.
Die Mobilität hat sich stark verändert. Die Menschen werden sesshaft, bewegen sich vor Ort, dafür viel und die sozialen Kontakte finden meist spontan statt. Shows und dergleichen finden fast ausschliesslich live und online statt, die Leute haben das Wort Fernseher endlich richtig interpetiert und gehen damit auf Reisen.
Menschen tun sich in Gruppen mit gleichen Interessen zusammen, vom Sport, Tanz und anderen Kursen kannte man dies schon, jetzt tun dies alle.
Wir haben gelernt mit der Technik des 21. Jahrhunderts umzugehen und sind sehr gut ausgebildet in der Nutzung von Computertechnik. Jeder ist mündig genug Geräte zu bedienen.
Am meisten Geld wird in systemrelevanten Berufen verdient, dies nur auf Zeit, um individuelle Vermögen zu schaffen, die einem über das Nötige hinaus die Möglichkeit bieten neue Anschaffungen und Reparaturen zu tätigen.
Blödsinnige Waren, Produkte etc. stehen als Relikte der Vergangenheit in den Dachstöcken und Museen zur Veranschaulichung des Alten. Es entstehen neue Witze über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die die Menschen durch ein Lachen oder Schmunzeln erhellen.
Der Sexsklaven- und Sklavenhandel, die Prostitution und das Ausnützen von Arbeitern hat ein jähes Ende gefunden. Die Gesellschaft toleriert dank #metoo und #loveormoney kein Ausnützen von Schwächeren mehr.
Noch nie hat man aus der Vergangenheit so viel gelernt wie heute.
Überhaupt hat die Überlieferung der Vergangenheit massiv an Bedeutung erlangt, weil man zurückschaut und versucht zu verstehen, weshalb die Menschen damals so gehandelt haben, wie sie gehandelt haben. Eine neue Philosophie ist auf dem Vormarsch und wird sich weiterentwickeln.
Die Menschen haben nun die Zeit, um in der Welt zu sein.
2020-04-22/fs

Mit dem weltweiten bedingungslosen Grundeinkommen kann sich die Welt nachhaltig entwickeln. Klima und Krieg sind passé.
Aktuelles zum temporären bwz. schweizweiten Grundeinkommen Schweiz: